Was kommt nach dem Sport? - „Verrückt, wie schnell die Zeit vergangen ist“

Mit zehn Jahren kam Ditte Kotzian vom Turnen zum Wasserspringen und schaffte es, trotz ihrer vergleichsweise großen 1,77 Meter, bis in die Weltspitze. Dreimal nahm sie an den Olympischen Spielen teil und gewann 2008 in Peking im 3-m-Synchronspringen mit Heike Fischer die Bronzemedaille. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere beendete die heute 39-Jährige ihre Leistungssport-Laufbahn. Seitdem hat Ditte Kotzian viel erlebt und weiter große Pläne.

Was kommt nach dem Sport?
Ditte Kotzian hat viel erlebt und große Pläne. Foto: Ditte Kotzian

Ditte, Du hast vor mittlerweile fast zehn Jahren mit dem Leistungssport aufgehört. Wie häufig springst Du heute noch ins Wasser?

Ditte Kotzian: Verrückt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ich springe nicht mehr oft, auch wenn Wasser nach wie vor mein Element ist. Wenn ich die Möglichkeit habe, von einem Felsen zu springen, mache ich das gern. Aber irgendwo hinzugehen, um vom Brett oder Turm zu springen, das mache ich nicht mehr.

Nach dem Gewinn der Bronzemedaille 2008 hast Du Deine Karriere beendet. War das für Dich ein Sprung ins kalte Wasser?

Ditte Kotzian: Für mich stand fest, dass 2008 mein letztes Jahr werden würde, unabhängig von sportlichen Ergebnissen und Medaillen. Den Erfolg bei Olympia mitzunehmen, war natürlich das i-Tüpfelchen. Ich hatte mich damals aber schon länger damit auseinandergesetzt. Ich wusste irgendwann, dass ich mit dem Wasserspringen aufhören muss, damit ich weiter nach vorn gehen kann. Einen tatsächlichen Plan hatte ich nicht, ich wusste erstmal nur, dass ich mein Studium beenden will. Geholfen hat mir in dieser Phase unter anderem die Laufbahnberatung des OSP, ich habe eng mit Cornelia Leukert zusammengearbeitet. Es war gut zu wissen, dass mir dort jemand helfen kann, wenn ich es brauche.

Du arbeitest heute unter anderem als Yogalehrerin. Wie bist Du zum Yoga gekommen und was bedeutet dieser Sport für Dich?

Ditte Kotzian: Ich habe schon als Leistungssportlerin etwas Yoga gemacht. Es sind damals einfache Dinge gewesen, die mir und meinem Körper geholfen haben, andere Bewegungen auszuführen und mental stärker zu werden. Nach dem Karriereende habe ich verschiedenes ausprobiert und bin dann beim Yoga geblieben, weil es das Stimmigste für meinen Körper war. Meine ganze Aufmerksamkeit und Achtsamkeit hat sich durch Yoga verändert. Ich habe heute ein ganz anderes Gefühl für mich selbst und meine Bedürfnisse und kann mich viel besser abgrenzen. Und falle nicht in ein Loch, wenn es mal nicht so gut läuft. Es ist eine kraftvolle Art, sich in Balance zu halten.  


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