Zeichen gegen Gewalt an Mädchen* und Frauen*

Der DOSB und viele weitere Organisationen rufen am 25.11. dazu auf, ein gemeinsames Zeichen gegen Gewalt an Mädchen* und Frauen* zu setzen.

Stop Gewalt gegen Mädchen und Frauen; Grafik: UN Women Deutschland
Stop Gewalt gegen Mädchen und Frauen; Grafik: UN Women Deutschland

Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen* und Mädchen*. An diesem Tag initiiert UN Women Deutschland den Aufruf zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeglicher Form gegenüber Frauen* und Mädchen*, dem sich auch der DOSB anschließt.

„Jeder Mensch hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben. Und dennoch erfahren gerade Frauen und Mädchen in unserer Gesellschaft im besonderen Maße Gewalt”, sagt Bundesjustizministerin Christine Lambrecht.

Allein in Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Und mehr als einmal pro Stunde wird laut UN Women eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Dabei ist Gewalt gegen Cis- (s. Erläuterung unten) und Trans-Frauen, Mädchen und nicht-binären Menschen weltweit die am stärksten verbreitete Menschenrechtsverletzung, die täglich verübt wird. Sie habe kurzfristig wie langfristig körperliche, psychische sowie ökonomisch Auswirkungen, die Frauen und Mädchen an einer gleichberechtigten und umfassenden Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hindere, betont UN Women.

Seit Beginn der COVID-19 Pandemie ist die Gewalt gegen Frauen* besonders im eigenen Haushalt gestiegen. Dies zeigt auch der Jahresbericht 2020 des Hilfetelefons. Im Jahr 2020 gab es einen Anstieg der Beratungsanfragen von rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Alle 22 Minuten fand eine Beratung zu Gewalt gegen Frauen statt.

Ein Bericht von UN Women, der sich auf Daten aus 13 Ländern stützt, zeigt, dass zwei von drei Frauen berichteten, dass sie oder eine Frau aus ihrem Bekanntenkreis während der Pandemie eine Form von Gewalt erlebt haben. Jedoch gibt nur eine von zehn Frauen an, dass die Betroffenen zur Polizei gehen würden.

Sport ist davon nicht ausgeschlossen

Auch der Sport ist davon nicht ausgeschlossen. Sowohl im Leistungssport als auch im Breitensport erfahren Mädchen* und Frauen* verschiedene Formen von Gewalt, u.a. psychische /emotionale Gewalt, körperliche Gewalt sowie sexualisierte Gewalt.

Der deutsche organisierte Sport zählt aktuell knapp über 27,8 Millionen Mitgliedschaften, davon entfallen 40 Prozent auf weibliche* Mitglieder, die alle ihre eigenen Biografien mit sich bringen. Daraus resultiert eine große Verantwortung für den Sport.

Der DOSB positioniert sich mit seinen Maßnahmen und Aktivitäten gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* und möchte auch in diesem Jahr wieder am 25. November ein starkes Zeichen setzten. Es darf nicht weggeschaut werden, es braucht eine Kultur des Hinsehens und Ansprechens im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Der organisierte Sport ist in der Mitte der Gesellschaft verankert und somit in der Lage, Brücken zu bauen.

Cis-Frauen: Als Cisgender werden Menschen bezeichnet, deren Geschlechtsidentität demjenigen Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde

(Quelle: DOSB)


  • Stop Gewalt gegen Mädchen und Frauen; Grafik: UN Women Deutschland
    Stop Gewalt gegen Mädchen und Frauen; Grafik: UN Women Deutschland