Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrates (DF) vom 19. bis 20. Juni 2021

Unter dem Motto „Frauenrechte auf die Agenda“ berieten und beschlossen die Delegierten aus rund 60 Mitgliedsverbänden die Arbeitsschwerpunkte und das politische Programm für die nächsten Jahre.

Luftballons und viel Arbeit für alle Delegierten des Deutschen Frauenrates, Foto: privat
Luftballons und viel Arbeit für alle Delegierten des Deutschen Frauenrates, Foto: privat

In Anbetracht der verstärkten Ungleichheit der Geschlechter in Folge der Corona-Pandemie forderte der DF im Vorfeld der Bundestagswahl in einer Resolution ein klares Bekenntnis der demokratischen Parteien zu einer aktiven Gleichstellungspolitik zur Überwindung der Corona-Pandemie. Dieses Anliegen prägt auch die beschlossenen neuen Schwerpunktthemen und Fachausschüsse: im Bereich der Konjunktur- und Investitionspolitik zur Abmilderung der Krisenfolgen sollen staatliche Gelder Frauen und Männer gleichermaßen zur Verfügung gestellt werden. Im Zentrum der Vorstandsarbeit und eines Fachausschusses wird verstärkt das Thema Armut stehen, denn das ohnehin höhere Risiko von Frauen in Armut zu geraten, ist durch die Folgen der Pandemie weitergewachsen. Geschlechterpolitischer Handlungsbedarf ist im Umgang mit Covid 19 auch in puncto Digitalisierung sichtbar geworden, bislang werden die unabdingbaren Prozesse nicht unter Gesichtspunkten der Geschlechtergerechtigkeit gestaltet. Dies gilt auch für die Diskussion um den Klimaschutz, auch hier bedarf es des Aufdeckens geschlechterpolitischer Zusammenhänge, dies wird der DF mit einem Fachausschuss in den Blick nehmen. Weiterhin wird in den nächsten zwei Jahren das Thema Intersektionalität und damit auch die Frage nach Mehrfachbenachteiligung als Schwerpunkt im DF-Vorstand bearbeitet.

Neben der ausführlichen inhaltlichen Diskussion stand die Wahl des neuen Vorstandes im Blickpunkt. Nach fünf sehr erfolgreichen Jahren als Vorsitzende des DF kandidierte Mona Küppers (DOSB) nicht wieder. Als ihre Nachfolgerin wählte die Mitgliederversammlung am Wochenende Dr. Beate von Miquel (Evangelische Frauen in Deutschland /EFiD). Ebenfalls für den Vorsitz kandidierte Claudia Altwasser. Die DOSB-Delegierte beeindruckte mit einer starken, engagierten Bewerbung, für die sie zahlreiche Stimmen und den Respekt der Delegierten erhielt. Claudia Altwasser hatte bisher bereits in der Antragskommission des DF mitgearbeitet. Auch in weiteren Gremien und inhaltlichen Themen bringen sich die Delegierten des DOSB aktiv in die Arbeit des DF ein. So wird künftig Melanie Grimm der dreiköpfigen Wahlkommission angehören, sie folgt damit auf Heike Eberle. Karin Abel ist seit Jahren als Kassenprüferin für den DF tätig.

Juliane Bötel arbeitet im 2019 eingesetzten Fachausschuss zum Schwerpunktthema „Demokratie unter Druck. Krisenanalyse und Demokratie-Empowerment“ mit. Eine der dabei bearbeiteten Fragestellungen lautet „Was sind die Ursachen für das schwindende Vertrauen in demokratischen Prozessen, Institutionen und Zivilgesellschaft?“, ohne Zweifel auch für Sportorganisationen ein höchst aktuelles Thema.

Ebenso relevant für den organisierten Sport ist die Arbeit zum Themenschwerpunkt „Ehrenamt sichern, fördern und aufwerten“. Ziel war es, eine politische Positionierung zum Thema Förderung des Engagements von Frauen in Verbänden und Vereinen zu erarbeiten, um auf dieser Grundlage Lobbyarbeit betreiben zu können. Themen wie Qualifizierung, soziale Absicherung und Zeitpolitik wurden intensiv, teils konträr diskutiert und nun im Abschlussbericht zugestimmt. In dem 2018 dafür eingesetzten Fachausschuss hatte Kirsten Witte-Abe für den DOSB die Expertise des Sports eingebracht.

Genau das wollen die DOSB-Delegierten auch künftig tun: ihr Fachwissen, ihre gleichstellungspolitischen Erfahrungen einbringen und die Interessen von rund 11 Millionen unter dem Dach des DOSB im Sport organisierten Frauen und Mädchen vertreten. 

Dr. Petra Tzschoppe, DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung


  • Luftballons und viel Arbeit für alle Delegierten des Deutschen Frauenrates, Foto: privat
    Luftballons und viel Arbeit für alle Delegierten des Deutschen Frauenrates, Foto: privat
  • Mona Küppers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrates 2016-2021, Foto: privat
    Mona Küppers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrates 2016-2021, Foto: privat
  • Wahl der Vorsitzenden des Deutschen Frauenrates, Foto: privat
    Wahl der Vorsitzenden des Deutschen Frauenrates, Foto: privat
  • Claudia Altwasser, Kandidatin um den Vorsitz den Deutschen Frauenrates, Foto: privat
    Claudia Altwasser, Kandidatin um den Vorsitz den Deutschen Frauenrates, Foto: privat