Leistungswille muss sich lohnen

Christian Schreiber statt Christian Breuer: Der frühere Top-Ruderer sitzt der neuen Athletenkommission des DOSB vor. Ein Ehrenamt, das zeitlich, aber auch inhaltlich fordert, wie drei Beispiele verdeutlichen.

Die Athletenkommission definiert drei ihrer wichtigsten Themen.
Die 2014 neu gewählte Athletenkommission definiert drei ihrer wichtigsten Themen (© DOSB/Picture Alliance/Ronald Bonss).

Luft und eine gewisse Ruhe, auch bei Höchsttempo, die hatte Christian Schreiber immer. Braucht man im Rudern; unter anderem war Schreiber 2001 Weltmeister im Doppelvierer. Braucht man auch als doppelter Vater, der in einem Technologieunternehmen tätig ist und ein Ehrenamt wie dieses übernimmt: Der 34-Jährige sitzt künftig der DOSB-Athletenkommission vor, er folgt Christian Breuer nach. Das bedeutet einen Platz im Verbandspräsidium und damit sechs weitere Sitzungen jährlich, neben jenen im Sportlerkreis: Start Halle an der Saale, Ziel Frankfurt am Main, 400 Kilometer einfach.

 

Der Athletenkommission gehört Schreiber seit 2010 an. Deshalb sei Breuers Agenda auch die seine, sagte er neulich in einem Radiointerview. Wobei, „seine“ Agenda? Es werde der Arbeit der Kommission nicht gerecht, jemanden herauszustellen, betont Schreiber. So gilt das „Wir“: er selbst, die ihn stellvertretende Wildwasserkanutin Silke Kassner, der Fechter Maximilian Hartung, Eistänzer Daniel Hermann, Inline-Speedskater Felix Rijhnen und die Bogenschützin Karina Winter. Die Themen der Kommission sind brisant, sie weisen in die Zukunft des deutschen Spitzensports. Also, drei Stichworte, drei Standpunkte.

 

Duale Karriere

Das große Thema – bei dem man sich manchmal fragt, wie viele Athleten es faktisch betrifft. Blockieren sportliche und berufliche Laufbahn einander nicht in trainingsintensiven Disziplinen? Nein, sagt Schreiber, jedenfalls nicht in der Ausbildungsphase. Die Suche nach Studienplätzen – Ausgangspunkt der ganzen Debatte – sei viel leichter geworden.„Eine Menge Universitäten kooperieren mit Olympiastützpunkten, und immer mehr Bundesländer haben Quoten für studierende Top-Sportler. Dadurch können unsere Laufbahnberater den Athleten fast immer lokale Lösungen anbieten“, sagt er und verweist auf Initiativen des DOSB, der Sporthilfe und regionaler Stiftungen – sowie auf die Homepage zur „Dualen Karriere“, die all die Infos bündelt.


  • Die Athletenkommission definiert drei ihrer wichtigsten Themen.
    Die Athletenkommission definiert drei ihrer wichtigsten Themen.