Eisschnellläufer Moritz Geisreiter

…..schloss kurz vor dem Start seiner zweiten olympischen Spiele in Pyeongchang seinen Master in Wirtschaftspsychologie ab.

Erfolgsgeschichte Moritz Geisreiter
Quelle: FP Werbeagentur

Sportlicher Werdegang

Disziplin 10.000 m:

  • 2012: WM 4. Platz
  • 2014: OS 8. Platz
  • 2016: WM 6. Platz
  • 2017: WM 9. Platz

Beruflicher Werdegang

  • 2014: Bachelor "International Management" (HS Ansbach)
  • 2017: Master "Wirtschaftspsychologie" (FH Erding)

MEINE AUSGANGSSITUATION

 In diesen Tagen schließt sich für mich gewissermaßen ein Kreis. Inmitten der Vorbereitung auf meine zweiten olympischen Spiele habe ich vor kurzem meinen Master in Wirtschaftspsychologie abgeschlossen. Nachdem ich also jahrelang zugleich Leistungssportler und nebenbei Student war, werden diese beiden Bereiche nun zu einem. Mein Studium und meine eigene Erfahrung im Leistungssport ermöglichen mir heute, anderen jungen Athleten bei der Kombination von Sport und Weiterbildung zu helfen. Wie das aussieht und welche Entscheidungen ich für meine eigene duale Karriere getroffen habe, will ich hier mitteilen.

STUDIUM

Nach meinem Abi war für mich selbst zunächst unklar, was ich neben dem Sport machen wollte. Der Kontakt zu den Laufbahnberatern am OSP stellte für mich eine enorme Hilfe dar. Durch sie lernte ich konkrete Möglichkeiten kennen, Leistungssportler zu sein und mich gleichzeitig weiterzubilden. Mich überraschten damals regelrecht die tollen Angebote, die scheinbar nur auf mich warteten! Letztlich entschied ich, dass ich an der Hochschule Ansbach „Internationales Management“ studieren wollte. Das Bachelor-Programm, das 2006 an der Hochschule Ansbach speziell für Leistungssportler ins Leben gerufen und schon damals vom OSP Bayern mitkonzipiert wurde, wurde für mich ein voller Erfolg. Der semivirtuelle Aufbau schafft die Möglichkeit, in wenigen Präsenzphasen vor Ort Schlüsselinhalte zu erlernen und sich mit den anderen Studenten (allesamt auch Sportler) auszutauschen. Die meiste Zeit aber erarbeitet man die Studieninhalte über eine Onlineplattform von daheim aus und kann so seinen Trainingsrhythmus beibehalten. Fünfeinhalb Jahre als Student in Ansbach waren ein zwar phasenweise forderndes, vor allem aber sehr bereicherndes Erlebnis für mich.

Nach meinem Bachelor zündete wieder ein Kontakt des OSP, diesmal zur Fachhochschule für angewandtes Management Erding, wo ich mit „Wirtschaftspsychologie“ meinen Wunsch-Master fand. Wieder war dieser semivirtuell aufgebaut. Dank OSP-Kooperation bekam ich an der FHAM sogar ein Teilstipendium, das die monatlichen Studienkosten an der privaten Fachhochschule reduzierte. Inhaltlich hatte ich mit Wirtschaftspsychologie im Schwerpunkt Coaching und Beratung einen ziemlichen Treffer gelandet. Ich bekam während des Studiums eine immer konkretere Vorstellung davon, wie meine eigene Tätigkeit nach dem Sport aussehen sollte. Dank der praxisnahen Arbeitsweise konnte ich auch während des Studiums schon erste erfolgreiche Erfahrungen in persönlichen Coachings sammeln. Diese setzte ich dann bei meiner abschließenden Masterarbeit ein, für die ich ein Coaching mit meinem eigenen Nationalteam durchführte und auswertete.

WEG IN DIE BERUFLSWELT

Für meine Masterarbeit führte ich an drei Abenden ein sogenanntes Karrierecoaching durch. Die optimale Gelegenheit hierfür bot ein Trainingslager, bei dem am Abend die nötige Zeit und ein Seminarraum zur Verfügung standen. Ziel des Karrierecoachings war, meine Mannschaftskollegen durch simple Frage-Antwort-Übungen dazu anzuregen, über ihre eigenen Stärken nachzudenken und sich untereinander auszutauschen. Jeder von uns hat nämlich stille Kompetenzen, die er oder sie regelmäßig erfolgreich nutzt. Diese Fähigkeiten aber konkret zu benennen, oder sie gar anderen zu präsentieren, fällt uns aber meist viel schwerer, als sie anzuwenden. Dabei wäre dies von großem Wert – nicht erst in einem späteren Bewerbungsgespräch! Durch Anregung zum Reflektieren, Aufschreiben und Diskutieren der Übungsergebnisse fördert das Karrierecoaching die Kompetenzen der Teilnehmer bewusst zutage, macht diese für sie greifbar und dadurch noch besser nutzbar.

Und zwar ganz ohne konkrete Berufsempfehlungen zu geben. Die Übungen bauen aufeinander auf und werden zunehmend intensiver, wodurch am Ende meines Coachings überraschend persönliche und offene Gespräche unter den Sportlern entstanden. Drei Fragebögen zur statistischen Analyse, die alle Teilnehmer vor und nach dem Coaching ausfüllten, bestätigten, dass das Karrierecoaching Verbesserungen in etablierten Prüfgrößen wie etwa der beruflichen Zielklarheit der Athleten erzeugte. Viele Sportler sagten nach dem Coaching, dass ihnen das Karrierecoaching zu neuen Erkenntnissen verholfen hat. Und, dass es ihnen Spaß gemacht hat, einmal etwas ganz Anderes zu machen!

ZIEL FÜR DIE ZUKUNFT

Leistungssport und junge Sportler unterstützen!

Mein eigenes sportbegleitendes Studium hat mich über Jahre hinweg bereichert und mich, so meine Überzeugung, auch als Sportler besser gemacht hat. Heute bin ich in der Lage, anderen jungen Sportlern Tipps zu ihrer möglichen dualen Karriere zu geben. Für mich zahlt sich dieser Weg aus. Angesichts der wachsenden Auswahl hochklassiger Förderkonzepte bin ich davon überzeugt, dass auch viele andere Sportler in der dualen Karriere den idealen Weg finden können, Leistungssport zu leben.

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